Narkosegaswarner

Der Mythos mit dem ein geleitenden Narkosegas hält sich wacker und wird regelmäßig wieder hervorgeholt.
  •  Es gibt immer jemanden der jemanden kennt, der schon einmal auf einem Parkplatz mit eingeleitetem Narkosegas im Wohnmobil, Wohnwagen oder LKW betäubt und ausgeraubt wurde.
  • Regelmäßig tauchen Zeitungsartikel in einschlägigen „Boulevard Erzeugnissen“ auf die in die gleiche Bresche schlagen.
  • Die Zubehörfraktion die damit Geld verdienen schüren die Ängste indem sie die tollsten Geräte für den Schutz gegen Narkosegase anbieten.
Schaut man aber mal genauer hin, merkt man recht schnell dass hier nur von heißer Luft geredet wird. In meinen Augen ist das alles Quatsch. Anbei ein Aussage einer erfahrenen Anästhesistin die sich aus Berufsgründen damit auskennen muss:
„Edelgase wie z.B. Xenon, welches geruchlos ist und eine Narkose macht (hierbei ist noch nicht berücksichtigt, ob eine Konzentration in Schlafhöhe des Alkoven, Hochbettes, etc. überhaupt erreicht werden kann) sind unglaublich teuer und fallen damit raus. Gängige Narkosegase sind beim Nichtnarkotisierten unglaublich atemwegsreizend und würden beim Schlafenden entweder zu massivem Husten oder/und Aufwachen führen. Sie können erst dann zur Aufrechterhaltung einer Narkose verwendet werden, wenn durch ein anderes intravenöses Mittel (in der Praxis meist Propofol) die Narkose induziert wurde. Einige dieser Gase benötigen einen speziellen Verdampfer (und somit Strom), da der Siedepunkt niedrig ist. Dazu kommt, dass sonst die Konzentration über einen Tubus direkt in der Lunge erzielt wird und in eine Wohnwagen/Mobil überall Luft entweicht (die Gase sind schwerer und würden durch die Entlüftung entweichen). CO wäre möglich (geruchslos), würde aber wesentlich mehr Tote mit sich bringen (ist nicht steuerbar) und auch die Einbrecher könnten den Innenraum nicht ohne Bewusstlosigkeit betreten (Oder nur mit Atemgeräten). Da keine Überwachung stattfindet (im OP wird die exspiratorische Konzentration der Gase in der Ausatemluft bestimmt und danach die inspiratorische Konzentration eingestellt) ist eine sichere Narkose im Wohnwagen nicht möglich. Ich selber halte es für absolut unmöglich mit einem verfügbaren Gas ein Wohnmobil/Wohnwagen zu betäuben. Im großen Stil lässt sich natürlich argumentieren, dass es bei dem Anschlag in Moskau auch geklappt hat. Aber danach waren fast alle tot.“
Und da sind sich alle Experten einig.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert